LiveAktuelle Daten
Der Wasserstand der Lahn bei Marburg am 31.08.2024
Am Afföller in Marburg steht ein Schild, dass vor Hochwasser an der Lahn warnt.
Quelle: Thorsten Richter
Wie hoch ist der aktuelle Pegel der Lahn bei Marburg? Wie verhalten sich Anwohner am besten? Wir haben dazu Live-Daten.
Marburg. Die Lahn ist ein Nebenfluss des Rheins, sie entspringt in Nordrhein-Westfalen und fließt dann durch Hessen und Rheinland-Pfalz. Auf ihrem rund 166 Kilometer langem Weg durch Hessen passiert sie auch die Stadt Marburg.
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Inhalt
- Gibt es aktuell Hochwasser-Warnungen für Hessen?
- Wie hoch ist der Pegel der Lahn bei Marburg aktuell?
- Was bedeuten die Werte „Mittleres Niedrigwasser” und „Mittleres Hochwasser”?
- Wann ist Hochwasser erreicht? Welche Warnstufen gibt es?
- Die aktuelle Ganglinie (Wasserstände) der Lahn bei Marburg
- Wo gibt es Messstellen im Landkreis Marburg-Biedenkopf?
- Was Sie sonst zum Thema „Hochwasser“ wissen müssen
- Rückblick: Das waren vergangene Hochwasser in der Region
- Was bedeuten Pegelstand und Pegelnullpunkt?
- Was bedeuten die Abkürzungen MHW, MNW oder HHW?
- Wie wird bei Hochwasser gewarnt?
Gibt es aktuell Hochwasser-Warnungen für Hessen?
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Wie hoch ist der Pegel der Lahn bei Marburg aktuell?
Was bedeuten die Werte „Mittleres Niedrigwasser” und „Mittleres Hochwasser”?
Über einen bestimmten Zeitraum werden die Tiefst- und Höchstwerte der Messstelle erfasst und dann gemittelt. So kommen die Werte „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) zustande. In der Regel kann das Mittlere Niedrigwasser so berechnet werden: Pro Jahr wird der Jahrestiefstwert erhoben und dann über zehn Jahre gemittelt. Diese Werte geben allerdings noch keine Auskunft darüber, ob
- Straßen nahe der Pegelmessstation überflutet werden
- Schiffe fahren dürfen oder nicht
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Wann ist Hochwasser erreicht? Welche Warnstufen gibt es?
Wann welche Alarmstufe ausgelöst wird, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Hessen gibt es ein dreistufiges System:
- Meldestufe 1: Bordvoller Durchfluss im Gewässer. Meint, dass der Pegel so hoch ist, dass der Fluss “randvoll” ist. Es kann schon zu stellenweisen Ausuferungen kommen.
- Meldestufe 2: Größeres Hochwasser. Es kommt zu flächenhafter Überflutung bei einzelnen Grundstücken, auch leichte Verkehrsbehinderungen sind zu erwarten. Keller können überflutet werden.
- Meldestufe 3: Außergewöhnliches Hochwasser. Auch Land-, Bundes- und weitere Straßen können gesperrt sein. Bebaute Gebiete sind in größerem Umfang überflutet, der Einsatz von Deich- und Wasserwehr erforderlich.
Diese Stufen gelten für die meisten anderen Bundesländer:
- Alarmstufe 1: Kleines Hochwasser. Beginn der Ausuferung der Gewässer.
- Alarmstufe 2: Mittleres Hochwasser. Überflutung von Grünland oder forstwirtschaftlichen Flächen, Ausuferung bis an den Deichfuß.
- Alarmstufe 3: Großes Hochwasser. Überflutung einzelner Grundstücke, Straßen oder Keller, Vernässung von Polderflächen durch Drängewasser, Deichwasserstände bis halbe Deichhöhe.
- Alarmstufe 4: Sehr großes Hochwasser. Überflutung größerer Flächen einschließlich Straßen und Anlagen in bebauten Gebieten.
Hier können Sie eine Übersicht sehen, wie die Stufen in den einzelnen Bundesländern gehandhabt werden.
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Die aktuelle Ganglinie (Wasserstände) der Lahn bei Marburg
Wo gibt es Messstellen im Landkreis Marburg-Biedenkopf?
Messstellen gibt es im Landkreis Marburg-Biedenkopf an acht Orten: In Marburg, Niederwetter, Biedenkopf, Breidenbach, Sarnau, der Etzelmühle, der Hainmühle und in Bartenhausen.
Was Sie sonst zum Thema „Hochwasser“ wissen müssen
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Rückblick: Das waren vergangene Hochwasser in der Region
Von extremen Hochwasser betroffen war das Marburger Land im Februar 2022, als der gesamte Landkreis im Zuge des Sturmtiefs „Ylenia“ von Unwetter mit orkanartigen Böen und Schauern getroffen wurde, das Chaos und rasant steigende Wasserstände hinterließ. Knapp 430 Zentimeter im Maximum stand das Wasser in Marburg da über dem Pegelnullpunkt.
Im Februar 2020 lag das Niveau des Wasserspiegels ähnlich hoch, als mit dem Orkan „Sabine“ der Wasserstand der Lahn etwas über 430 Zentimeter erreichte. Noch mehr und mit Abstand am meisten in den vergangenen Jahren gemessen wurde im Januar 2018, als Sturm „Friederike“ Unheil anrichtete und Hochwasser mit sich brachte: Da erreichte die Lahn mit einem Höchstwert von gut 480 Zentimetern zeitweise die kritische dritte und höchste Meldestufe.
Der absolut höchste Wasserstand der Lahn bei Marburg wurde übrigens im Jahr 1984 gemessen – da lag der Pegel bei ganzen 533 Zentimetern, weite Teile der Stadt wurden damals überflutet.
Was bedeuten Pegelstand und Pegelnullpunkt?
Jede offizielle Pegel-Messstelle an Flüssen und Gewässern hat eigene Grenzen, an denen die jeweiligen Meldestufen praktisch ausgerufen werden. Beispiel: An der Marburger Messstation an der Lahn, die das RP Gießen kontrolliert, liegt die Grenze zur Meldestufe 1 bei 400 Zentimetern. Bei dieser Höhe können erste Überflutungen auftreten und etwa Wege an der Lahn überspült werden. Die Meldestufe 2 gilt ab 450 Zentimeter, die dritte und besonders kritische Hochwasser-Stufe folgt dann bei 475 Zentimetern.
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Das bedeutet aber nicht, dass die Lahn bei Meldestufe 1 auch vier Meter hoch ist. Denn gemessen wird immer ab dem für die Flüsse individuell festgelegten Pegelnullpunkt. An der Lahn bei Marburg sind das knapp 174 Zentimeter, ab denen die Messung beginnt. Der Pegelnullunkt gibt somit nicht den tiefsten Punkt eines Gewässers an, sondern richtet sich unter anderem nach früheren Wasserstandsmessungen. Der Wasserstand ist somit nicht gleichzusetzen mit der Wassertiefe.
An der Hainmühle an der Ohm liegt der Pegelnullpunkt bei rund 186 Zentimetern, dort herrscht wiederum bereits ab 350 Zentimetern die Meldestufe 1, weitere Pegel-Grenzen liegen bei 380 und 400 Zentimetern. Wasserstände und Abflüsse an diesem Pegel werden allerdings durch das Hochwasserrückhaltebecken Kirchhain und eine Wasserkraftanlage beeinflusst.
Was bedeuten die Abkürzungen MHW, MNW oder HHW?
- MW: Mittlerer Wasserstand. Gemeint ist der durchschnittliche Wasserstand für eine bestimmte Zeitspanne (1 bis 10 Monate oder mehr Jahre).
- MNW: Mittlerer Niedrigwasserstand oder „Mittleres Niedrigwasser“. Gemeint ist der gemittelte niedrige Wasserstand für eine bestimmte Zeitspanne. Für die Elbe bei Wittenberge beträgt er 112 Zentimeter für die Zeit vom 01.11.2010 bis 31.10.2020.
- MHW: Mittlerer Hochwasserstand oder „Mittleres Hochwasser“. Gemeint ist der gemittelte hohe Wasserstand für eine bestimmten Zeitspanne. Betrifft nur Gewässer, die von der Tide betroffen sind. Das „Mittlere Hochwasser“ kann von der entsprechenden Warnstufe abweichen. NNW: Niedrigster Niedrigwasserstand oder „Niedrigstes Niedrigwasser“. Gemeint ist der niedrigste jemals gemessene Wasserstand.
- HHW: Höchster Hochwasserstand oder „Höchstes Hochwasser“. Gemeint ist der höchste jemals gemessene Wasserstand.
- HSW: Höchster Schifffahrtswasserstand. Das ist der höchste Wasserstand, bei dem Schifffahrt betrieben werden darf.
Wie wird bei Hochwasser gewarnt?
Welche Institution amtlich warnen muss, das ist in Deutschland im Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) geregelt. Grundsätzlich können Bund, Länder, Kreise, Polizei oder Feuerwehr warnen. Für Hochwasser wird jedoch meist die Hochwasserzentrale aktiv: In jedem Bundesland gibt es Hochwassermeldedienste. Steigt der Pegel gefährlich hoch, folgt eine amtliche Warnung. Wie es deutschlandweit um das Thema Hochwasser aktuell bestellt ist, kann man online auf dem länderübergreifenden Hochwasserportal (LHP) nachschauen.
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Folgende Kanäle, über die Institutionen Warnungen an die Bevölkerung weitergeben können, nennt das BKK.
- Radio und Fernsehen
- Lautsprecherwagen
- Sirenen
- Webseiten von lokalen Zeitungen oder Rundfunksendern
- Warn-Apps
- Social Media
- Digitale Werbetafeln
- Von Tür zu Tür gehen
Dabei ist zu bedenken: Nur selten werden alle genannten Verbreitungswege und Maßnahmen gleichzeitig genutzt, und nicht überall stehen alle Kanäle zur Verfügung.
OP